Int. Kalligrafie Konferenz 2019 in Montréal, Kanada
Im Juni/Juli 2019 hatte ich die große Ehre als Dozent auf der Int. Kalligrafie Konferenz in Montréal, Kanada, zu unterrichten. Als Teilnehmer war ich bereits schon viermal in den USA dabei, 2008 in Chicago, 2009 in Minnesota, 2010 in Boston und 2011 in Portland. Aus meiner Erfahrung kann man in eine Woche nicht mehr Kalligrafie packen, als man auf einer dieser Konferenzen erlebt. Man besucht nicht nur einen Kurs, man hat Ausstellungen, Vorträge, Performances – immer zwischen 350 und 400 Teilnehmern und Dozenten aus der ganzen Welt.
In Montréal waren es dieses Jahr 350 Teilnehmer und 28 Dozenten aus 14 Ländern. Viele Dozenten, zu denen auch ich gehöre, waren zum ersten Mal dabei. Meine Workshopthema war „Who is afraid of Rudolf Koch“. Es ging um die Künstlerpersönlichkeit von Rudolf Koch, seine Entwicklung und seine Werke. Wir haben einen Fokus auf seine Frakturschriften gelegt und sind seiner persönlichen Entwicklung zu einem der bedeutendsten deutschen Schriftkünstler anhand der Entwicklung seiner Frakturalphabete gefolgt – von formal bis expressiv. Meine Teilnehmer haben seinem Einfluß folgend ihre eigenen Alphabete entwickelt und das alles in einem Journal zusammengefaßt.
Bilder: meine Teilnehmer präsentieren ihre Abschlussarbeiten bei „show & share“, Eindrücke aus dem Kursraum
Und außerdem durfte ich auch noch einen Vortrag halten! Das Thema lautete „My adventures with Rudolf Koch – on a treasure hunt in German archives“. Es ging um die tolle Möglichkeit, in Deutschland Archive zu besuchen, die auf Kalligrafie, Schriftkunst und Buchkunst spezialisiert sind. Ich habe die Sammlung Kalligrafie an der Akademie der Künste in Berlin, das Karlgeorg und Maria Hoefer Archiv in Offenbach/Rumpenheim und das Klingspor Archiv in Offenbach dargestellt. Diese Orte bieten die Möglichkeit, sich die Arbeiten bekannter Schriftkünstler im Original anzusehen. Eine tolle Möglichkeit der Recherche! Im Speziellen bin ich deshalb auch auf meine Arbeit zu Rudolf Koch eingegangen.
Bilder: im Vortragssaal, mit Konferenzdirektor Marco Chioini, Präsentation meiner mitgebrachten Arbeiten
Es ist solch eine Freude, Kollegen und gute Freunde wiederzusehen:
linkes Bild: Andrea Wunderlich, Marina Soria (Argentinien), Brigite Papineau (Kanada), Loredana Zega (Slowenien)
rechtes Bild: Benoît Furet (Frankreich), Peter Thornton (USA), Andrea Wunderlich, Loredana Zega, Claudio Gil (Brasilien, Julien Chazal (Frankreich), Amity Parks (USA), Renee Alexander (Kanada)